hier mal wieder ein beispiel für das übel, das uns in den weiten des internetz immer wieder befällt. (nein, nicht zahnfäule, sondern grausame werbung.)
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ps: gerade kam mir diese variante unter. diesmal nicht jpg-kompression, sondern anscheinend gif:
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(doch ich weiß nicht genau)
hier mal wieder ein beispiel für das übel, das uns in den weiten des internetz immer wieder befällt. (nein, nicht zahnfäule, sondern grausame werbung.)
ps: gerade kam mir diese variante unter. diesmal nicht jpg-kompression, sondern anscheinend gif:
Zwar fand ich die Alben der letzten Jahre eher mittelmäßig, aber die auf Atatak verfügbaren Previews hören sich sehr gut an -- frisch, ungehobelt, wütend, tanzbar... Was sicher daran liegt, dass das Ding nicht überproduziert und weichgespült wurde. Genauso wie auf dem Konzert -- ich habe die Fehlfarben im November 2008 live in der Kulturbrauerei Berlin gesehen, und das war ein wirklich beeindruckendes Konzert -- ein geniales Zusammenspiel von Elektronik und Gitarren, und ein sehr dynamischer Peter Hein... Einfach herrlich.
Wie üblich werden die Fehlfarben nach Release auch auf Deutschlandtour gehen, die Termine findet ihr auf MySpace.
Synchronizität der Ereignisse: Ebenfalls am 11. Februar werde ich an einem bahamesischen Strand den Bund der Ehe eingehen... Was meinen lustigen Vater zu der Bemerkung veranlasste: "Ich versteh das nicht... Früher wolltest du unter Brücken schlafen, und heute machst du einen auf Jet Set."
Und wo wir schon einmal in Österreich sind, das ja nicht gerade für Punk Rock berühmt ist, gibt's gleich noch einmal eine sehr hübsche EP aus dem Jahre 1979 von einer Band mit dem schönen Namen Dirt Shit.
Dirt Shit wurde 1978 in Wien gegründet. Das Line-Up bestand aus Ronald Iraschek alias Ronnie Urini am Schlagzeug, Bernard Tragut alias Berni Bedenklich am Bass, Roli Rostig an der Gitarre und Michi Monoton am Mikro. Diese EP ist, soweit ich weiß, ihr ganzes Vermächtnis -- die Band löste sich bald darauf auf.
Interessant dagegen, wie die Band überhaupt zu dieser Single kam. Sie sollte ursprünglich beim Film "Exit" Musik beisteuern, und Urini erhielt gar eine kleine Rolle -- flog aber bald wieder raus, weil er sich mit anderen Darstellern anlegte. Als auch die Aufnahmen wurden von der Produktionsfirma als zu hart bemängelt wurde, verklagten Dirt Shit den Filmemacher Franz Novotny auf Schadenersatz: eine Million Schilling. Im Endeffekt zahle Novotny der Band 10.000 Schilling, womit die Single finanziert war. Schlitzohren, diese Wiener! Apropos, im westdeutschen Fernsehen lief der Film unter dem stumpf-doofen Titel "Zwei Schlitzohren hauen auf den Putz" lief.
Ronnie Urini war in der Wiener Szene auch sonst sehr umtriebig, u.a. spielte er mit Roli bei Kleenex Aktiv und mit Berni bei der noch heute aktiven Rucki Zucki Palmencombo; Roli war auch noch bei der Mordbuben AG -- angeblich der ersten Band von Bobby Sommer, der 1979 in Berlin bei Tempo und anderen Bands aktiv war und später NDW-Bands wie Ideal oder Extrabreit managte .
Gesungen wird übrigens auf Österreichisch (bei dem ich als Piefke kaum ein Wort verstehe) oder auf Englisch.
Tracklist:
Download (192 kbit/s)
Einen interessanten Artikel über die frühe österreicher Punkszene findet ihr bei evolver.at.
Dirt Shit is an early Austrian punk band from Vienna, and this is their one and only release, a great EP featuring dirty, angry punk rock with Austrian and English lyrics, a Jumpin' Jack Flash cover version, and a 7 minute pseudo-reggae jam. Dirt Shit disbanded in 1980 (or earlier). The members were also active in other early Austrian punk and new wave bands (Mordbuben AG, Kleenex Aktiv, and others). Bobby Sommer went to Berlin to become manager of well-known NDW bands like Ideal and Extrabreit.
Hier mal was completely differentes, und zwar eine österreichische Rock-Single aus den 1960ern! Yeeeeh.
Viel weiß ich über Novaks Kapelle nicht. Sie kamen aus Wien und wurden 1967/68 von Erwin Novak (heute als Künstler tätig) u.a. gegründet. In den späten 1960ern brachten sie zwei Singles heraus -- hübscher Blues Rock ist im Stile Jimi Hendrixens. Zu hören gibt's diese Single auf Museo Rosenbach. Vor allem der zweite Song geht fast schon in Richtung Garage Punk, zumindest das kurze Intro -- im ultra-braven besetzten (Ex-Groß-)Deutschland der 1960er eine Rarität.
In den 1970ern wurde es dann ruhiger um die Band. 1978 brachte Ariola das Album Naked heraus, auf dem zwei angeschickerte, dicke, alte und natürlich nackte Damen die Bürger schrecken sollten. Das Cover wurde deshalb zensiert und grellorange abgedeckt, mit dem Hinweis: "Das Cover dieser Platte könnte eventuell empfindsame Gemüter schockieren". Immer eine geschickte Marketingstrategie. Hier das Cover -- UNZENSIERT, du empfindsames Gemüt!!!
Zwar ist diese Platte in der punk-disco gelistet, aber ich denke, wirklich Punk is dat nich, wahrscheinlich eher pseudo-punkiger Blues Rock beschrieben. Kam ja in der Frühzeit des Punk öfter war, dass sich alternde Rocker eine punkige Note gaben, mit unterschiedlichen Ergebnissen. Während die Straßenjungs oder die Heidelberger Maniacs absolut lachhafte Punk-Parodien sind, die einfach auf den rollenden Punk-Zug aufspringen wollten, sind die beiden Platten der Münchner Pack (mit Jörg Evers von Amon Düül II) dagegen äußerst hörenswert -- Evers hatte anscheinend wirklich die Schnauze voll vom Gefrickel.
Wie auch immer, um 1980 löste sich Novaks Kapelle dann auf, die letzte EP trägt den hübschen Titel Brennmaterial für die 80er. Einige der 1960er Tracks sind -- zu recht -- auch auf der interessanten deutschen Garage/Psych-Samplerserie Prae-Kraut Pandemonium aka Electric Loosers vorhanden. Auf Erwin Novaks Seite kann man sich auch einige weitere Songs anhören, teils auch mit Video.
Novaks Kapelle was a Vienna outfit, formed in around 1967 by Erwin Novak. They released a pretty cool Hendrix-style blues rock single in 1968 that borders on garage punk. A little, anyway. In 1978, they were still active, and released an album with a lovely cover featuring two drunk, naked old women. Novaks Kapelle disbanded in 1980. Their later work is listed in punk discographies, but it's probably more or less still blues rock with a punky flavor -- something that often happened in Krautrock-dominated Germany during the early punk years.